Ohne entschlossenes Zusammenspiel von Unternehmen und Politik droht ein massiver Industrie-Abbau in Deutschland und Österreich.
- 25 % Kostenlücke: Mitteleuropäische Automobilzulieferer sind durchschnittlich rund ein Viertel teurer als vergleichbare Betriebe in China.
- Gemeinsame Verantwortung: Unternehmen müssen rund zwei Drittel der Lücke selbst schließen, ein Drittel nur noch durch politische Reformen schaffbar.
- Tempo als Überlebensfaktor: Nur wer schnell transformiert, kann Marktanteile halten – wer wartet, verliert.
Die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in Deutschland und Österreich steht vor dem Abgrund. Hohe Löhne, Energiepreise und Bürokratie treffen auf globalen Druck – insbesondere aus China. Die neue Studie „Kann die Deindustrialisierung Mitteleuropas verlangsamt werden?“ von Herakles Management quantifiziert erstmals die Kostenkluft und formuliert konkrete Hebel, wie die Abwanderung von Produktion gebremst werden kann.
Nur schmaler Zeitrahmen, um gegenzusteuern
„Die Deindustrialisierung ist schon längst in vollem Gang – viele Unternehmen werden nicht mehr zu retten sein, aber wer jetzt beherzt handelt kann noch eine Chance haben“, sagt Bernhard Morawetz, CEO von Herakles Management. „Wenn Unternehmen und Politik nicht gleichzeitig handeln, droht eine Dynamik, die die industrielle Substanz in Deutschland und Österreich unwiederbringlich schwächt.“
Zehn Hebel für die Wettbewerbsfähigkeit
Die Studie identifiziert zehn zentrale Hebel, um den Kostennachteil von rund 25 % zumindest abzumildern. Besonders entscheidend sind drei Ansatzpunkte: Erstens die Steigerung der Produktivität durch Automatisierung, Lean-Methoden und den konsequenten Einsatz von KI. Zweitens die Senkung der Energiekosten, etwa durch Reformen des Energiemarktes, Eigenproduktion und Effizienzprogramme. Drittens der Abbau von Bürokratie und Overhead, damit Unternehmen schneller und schlanker agieren können.
Ohne politische Flankierung gelingt es nicht
„Die Industrie kann rund zwei Drittel der Kostenlücke selbst schließen, doch ohne Reformen bei Energie, Steuern und Regulierung bleibt der Standort unattraktiv“, fasst Morawetz zusammen. „Wir haben einen klaren Maßnahmenkatalog vorgelegt – jetzt liegt es an Unternehmen und Politik, den Abwärtstrend zu bremsen.“
Über Dr. Bernhard Morawetz und Herakles Management GmbH
Herakles Management ist auf Krisen-, Transformations- und Interimsmanagement in der Industrie spezialisiert. Das Wiener Unternehmen führt Betriebe in außergewöhnlichen Situationen und liefert operative Lösungen für Restrukturierung, Neuausrichtung und nachhaltige Ergebnisverbesserung.
Dr. Bernhard Morawetz, CEO und Eigentümer, verfügt über mehr als 20 Jahre Industrieerfahrung. Er war unter anderem CEO von Anger Machining, leitete Werke der Tyrolit Group und verantwortete zahlreiche Sanierungs- und Transformationsprojekte in der Automobil- und Zulieferindustrie. Morawetz ist Mitglied im Industriestrategie-Ausschuss der Industriellenvereinigung und hat über 20 Industrieunternehmen erfolgreich durch Restrukturierungen geführt.
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